Inte­gra­ti­ons­be­auf­trag­te Kers­tin Schrey­er zu Gast bei der Inter­kul­tu­rel­len Woche in Germering

30 03 2017

Unter dem Mot­to „Kla­re Rich­tung statt all­ge­mei­ne Belie­big­keit: Die baye­ri­sche Inte­gra­ti­ons­po­li­tik“  stand die Ver­an­stal­tung der  CSU Ger­me­ring und der CSU Frak­ti­on im Ger­me­rin­ger Rat­haus im Rah­men der Inter­kul­tu­rel­len Woche in Ger­me­ring mit der Baye­ri­schen Inte­gra­ti­ons­be­auf­trag­ten Kers­tin Schrey­er, MdL.

„Dem CSU Orts­ver­band ist es wich­tig wie schon im  letz­ten Jahr  bei die­sem wich­ti­gen The­ma inhalt­li­che Akzen­te zu set­zen“, so der Orts­vor­sit­zen­de  und Stadt­rat Oli­ver Simon bei sei­ner Begrü­ßung. „Die gro­ße Anzahl der inter­es­sier­ten Zuhö­rer zei­ge, dass man mit dem The­ma als auch der hoch­ka­rä­ti­gen Refe­ren­tin eine sehr gute Wahl getrof­fen habe“. Wei­ter­hin freu­te er sich über den Besuch der Bezirks­rä­tin Gaby Off-Nes­sel­hauf und des Bun­des­tags­kan­di­da­ten Micha­el Kieß­ling sowie eini­ger Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen aus dem Stadt­rat, unter ihnen auch die städ­ti­sche Inte­gra­ti­ons­be­auf­trag­te. Vor­stands­mit­glie­der des Arbeits­krei­ses Asyl waren eben­falls im Audi­to­ri­um vertreten.

Kers­tin Schrey­er, wel­che die neue Auf­ga­be erst im März über­nom­men hat­te, zeig­te sich sehr moti­viert, enga­giert und inten­siv in die wich­ti­ge und facet­ten­rei­che The­ma­tik „Inte­gra­ti­on“ ein­zu­tau­chen und hier­bei ihren eige­nen Stil zu ent­wi­ckeln. Ihre Aus­bil­dung als Diplom-Sozi­al­päd­ago­gin und eine gro­ße Erfah­rung in diver­sen Gre­mi­en und Funk­tio­nen (u.a. stv. Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Land­tags CSU) hel­fen ihr sicher­lich dabei.

Sie ste­he für eine kon­struk­ti­ven Aus­tausch; das Rin­gen um die bes­te und zukunfts­wei­sen­de Lösung sei ihr wich­tig. Des­halb habe sie auch bereits alle inte­gra­ti­ons­po­li­ti­schen Spre­cher der Land­tags­frak­tio­nen an einen Tisch gebracht.  Sie  erwähn­te in die­sem Zusam­men­hang aber auch die Mara­thon­de­bat­te zur Ver­ab­schie­dung des Baye­ri­schen Inte­gra­ti­ons­ge­set­zes als unrühm­li­ches Nega­tiv­bei­spiel für die par­la­men­ta­ri­sche Zusam­men­ar­beit. Für die­se Spie­le­rei­en und Blo­cka­de­hal­tung sei die­ses The­ma ein­fach zu wichtig.

Die Inte­gra­ti­ons­be­auf­trag­te stell­te klar, dass sie ihre Auf­ga­be und die Anstren­gun­gen für und bei der Inte­gra­ti­on nicht allein auf die soge­nann­ten „Flücht­lings­kri­se“ redu­ziert sehen wol­le. So ste­he bei ihr auch die Inte­gra­ti­on und Aus­bil­dung von aus­län­di­schen Frau­en, ins­be­son­de­re derer tür­ki­scher Her­kunft, ganz oben auf der Agen­da. Sehr vie­le Frau­en blie­ben hin­ter ihren Mög­lich­kei­ten zurück –  zumeist sei man­geln­de Sprach­kennt­nis­se das größ­te Hin­der­nis. Arbeit und Beschäf­ti­gung auch für die­se Grup­pe der Men­schen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund sei nicht nur ein Schlüs­sel zu einer erfolg­rei­chen Inte­gra­ti­on, son­dern vor allem auch gesell­schafts­po­li­tisch von Bedeu­tung, da gera­de bei die­sen Frau­en das Risi­ko der Alters­ar­mut beson­ders hoch sei.

Sie stell­te aber auch mehr­mals ganz deut­lich her­aus, dass Deutsch­land und Bay­ern nicht alle Men­schen, die zu uns kom­men wol­len, auf­neh­men kön­nen. Die Zuwan­de­rung müs­se begrenzt sein, damit wir uns um die­je­ni­gen Men­schen hin­rei­chend küm­mern kön­nen, die wirk­lich unse­rer Hil­fe wegen Krieg und Ver­fol­gung bedür­fen. Das Asyl­recht sei zu beach­ten und kon­se­quent anzu­wen­den. Kla­re Rich­tung statt all­ge­mei­ne Belie­big­keit sei­en hier beson­ders gefragt.

Nach ihrem Impuls­vor­trag nahm sich Frau Schrey­er sehr viel Zeit für die Fra­gen und Anlie­gen der Ger­me­rin­ger Bür­ge­rin­nen und Bür­gern. Die rege Dis­kus­si­on, unter­schied­li­che Betrach­tungs­wei­sen sowie vie­le per­sön­li­che Erfah­run­gen zeig­ten die hohe Kom­ple­xi­tät und Viel­schich­tig­keit des The­mas wie­der­um auf. Zur Fra­ge, ob ein Her­kunfts­land als „sicher“ ein­ge­stuft wer­den kön­ne, ver­wies sie auf die Bewer­tung durch zustän­di­gen Exper­ten auf Bun­des­ebe­ne, u.a. durch das Aus­wär­ti­ge Amt.

Bei einem Zuhö­rer­kom­men­tar gab es beson­ders gro­ße Zustim­mung:  „Es wäre schon viel geschafft wenn sich (wie­der) an gel­ten­des Recht in Deutsch­land und der EU gehal­ten und die­ses auch kon­se­quent ein­ge­for­dert wür­de. Jeder, der nach Euro­pa bzw. Deutsch­land ein­rei­se, ob Flücht­ling und Asyl­be­wer­ber muss regis­triert wer­den. Die unkon­trol­lier­te Ein­rei­se von hun­dert­tau­sen­den von Men­schen in den Jah­ren 2015/16 war ein sehr gro­ßer Feh­ler und dür­fe sich nicht wiederholen!“

Für die­se Her­aus­for­de­rung wün­schen wir als CSU Orts­ver­band Ger­me­ring Frau Kers­tin Schrey­er als Inte­gra­ti­ons­be­auf­trag­te viel Erfolg!

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